Was ich schon immer sagen wollte…!

Was ich schon immer sagen wollte….
Eine Liebeserklärung an meinen Großen „Figo“ und eine Aufmunterung an alle, die denken : „Es geht nicht weiter!“ Was mich zu diesem Text bewogen hat, ist das Schicksal Figos längster Freundin und ein Satz einer Frau, die gerade an ihrem treuen Gefährten verzweifelt! Der Satz : “ Was willst du noch mit ihm erreichen, er ist doch perfekt!?“. Was ist perfekt??? Fang ich mal vorne an….Immer wieder hört man, wie lange manche auf ihren Hund gewartet, gesucht und abgewogen haben. Ich weiß, dass es auch richtig ist, denn man geht eine Beziehung für ein Hundeleben ein, und das in guten und in schlechten Zeiten. Und die Zeiten waren schlecht…glaubt mir heute keiner mehr, aber wer hat schon Videos davon, wie sein Hund an der Leine zerrt, zieht und pöbelt, bis man das Gleichgewicht verliert und mit dem A… auf dem Boden landet. Ich habe so manche Blessur davongetragen, hatte ( denke ich) diverse Kapselverletzungen an den Händen, offene Handflächen, weil mein pubertierender Rüde meinte, dass der freundliche Labrador 8 Meter entfernt von uns, ihn unfreundlich anstarrt…hatte zur Folge, dass er ohne Rücksicht auf mich, in seine Richtung durchstartete und mich liegend hinter sich herzog.
Ich habe damals alles versucht, was man an wichtigen Tips lesen kann, habe verschiedene Hundetrainer/-schulen ausprobiert und mich irgendwann gefragt , was hast du dir dabei gedacht!?
Zur richtigen Zeit, als ich am Boden der Verzweiflung angelangt war, habe ich einen Hundetrainer kennengelernt, der mir gezeigt hat, dass nicht Figo das Problem ist, sondern dass ich es bin. Ich/wir haben hart gearbeitet, ich musste ne Menge lernen, musste , ja natürlich immer im Hinterkopf die Rasse Ridgeback, lernen , was es heißt , die „Führung zu übernehmen“… Glaubt mir es ist mir oft nicht leicht gefallen, weil man über seine eigene Möglichkeiten und Grenzen herauswachsen muss.
Ich habe oft mit Neid, manche Bilder gesehen und Artikel gelesen, wenn über den tollen Begleiter berichtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Figo 1,5 Jahre alt und stand voll „im Saft“. Ich dachte, dass schaffst du niiiiiieee!!! Mein Hundetrainer hat mich bei unserem ersten Treffen gefragt: „Was willst du mit ihm mal erreichen?“. „Er soll leinenführig sein!“, war damals mein größter Wunsch! Heute denke ich mit einem Lächeln daran, denn zu diesem Zeitpunkt sagte er : „Dein großes Ziel muss sein, ihn ohne Leine zu führen!“ . Niemals, ich schwöre, hätte ich gedacht, dass es so sein wird…immer mit dem Gedanken an den pöbelnden, ziehenden, nicht hörenden, Wild/Katzen jagenden Jungspund!
Und irgendwann , nach langer Zeit, nach einer harten Zeit, hatte ich da so ein Gefühl…ich hab die Leine ausgeklinkt …und was ist passiert? Nichts…gar nichts! Er ist bei mir geblieben, wir haben gelernt zusammen zu laufen, er hat gelernt in meine Richtung zu blicken , ich habe gelernt ihn zu lesen und nun habe ich einen Hund, um den mich sooooooo viele beneiden. Ich erkenne noch immer kleine Ecken und Kanten an ihm, muss mich aber ab und zu fragen, ob ich die noch abschleifen will!? Eigentlich ist er perfekt, er ist toll, er ist mein Begleiter, über Stock und Stein, an pöbelnden Hunden vorbei und ich habe ne handvoll Menschen kennengelernt , die wir gemeinsam mit unserer Erfahrung unterstützen…die jetzt da sind, wo wir einst waren, und die irgendwann da sein werden, wo wir jetzt sind. Und letztendlich ist er ein Hund, der auch irgendwo ein Stück weit Hund sein muss/darf …aber immer, und da bin ich stolz drauf, immer „Mutti“ mittels eines Blickes fragen wird: „Darf ich!?“. Meist muss ich ihm zu verstehen geben „Nein!“ , aber in manchen, ganz besonderen Momenten sage ich mal „Ja!“ und dann verstehen wir uns ganz ohne Worte! Dieser tolle Hund, mein Großer, hat mich durch eine schwere Zeit begleitet, wir haben gemeinsam seine schwerste Zeit gemeistert und nun ist er für mich perfekt!
Was ich schon immer sagen wollte und nie gedacht hätte, sagen zu können, „Figo, du bist der beste vierbeinige Begleiter, den ich mir für mich, Herrchen und ich uns, für uns und nun auch Nani sich für sich vorstellen kann!“ Nani??? Wer ist Nani? Das ist unsere Kleine! Hätte mich jemand vor zwei Jahren gefragt, ob ich davon noch nen zweiten Hund haben will, ich hätte „niiiiiiieeemals“ gesagt! Tja, so kann sich alles ändern, und ich möchte, dass sich viele selbst hinterfragen und vielen Mut machen und nicht verzweifeln! Jede Mühe seinen Hund versuchen zu lesen, zu verstehen, wird euch doppelt gedankt werden. ….
Achso, was ich schon immer sagen wollte….“Ich liebe dich!“